Schützenbruderschaft Heilige Familie Hamern-Lutum 1679 e.V.

Schutzpatron „Heilige Familie“


Die Schützenbruderschaft Hamern-Lutum hat als Patrone die Heilige Familie. Dieses Patronat hat seinen Ursprung wohl darin, dass die frühere Kapelle in Lutum auch der Heiligen Familie geweiht war. An dem Altar aus dieser Kapelle feiern wir ja in jedem Jahr beim Schützenfest im Zelt die Heilige Messe. Die „Heilige Familie“ – Maria, Josef und das Kind Jesus Christus – was haben sie uns heute zu sagen?

Sie verkörpern Haltungen, die für das Leben als Familie und für das Leben in unserer Gesellschaft notwendig sind und die zugleich das eigene Leben heiligen können Josef und Maria tun alles, um der Verantwortung für ihr Kind gerecht zu werden.

Sie nehmen jede Strapaze auf sich, das Kind vor denen zu retten, die ihm nach dem Leben trachten. Zuvor schon haben sie alles getan, ihre Beziehung zu retten, die ganz plötzlich in eine schwere Krise geraten war. Maria und Josef können deshalb Vorbilder sein für das Lösen von Krisen. Es ist Josef hoch anzurechnen, dass er über damals übliche Verhaltsmuster von Männern hinausgewachsen ist. Es ist ihm auch in religiöser Hinsicht hoch anzurechnen, dass er über die gängigen Vorstellungen von Rechtschaffenheit hinausgewachsen ist und Maria trotz aller Bedenken nicht sitzen gelassen, sondern sie zur Frau genommen hat.

Maria hat es bestimmt nicht leicht gehabt mit ihrem Sohn Jesus. Seinetwegen hat sie viel mitgemacht und hatte sie viel auszuhalten vonseiten der Verwandten und vonseiten der Mitbürger in Nazareth. Sie ist aber seinen Weg mitgegangen und hat ihn begleitet bis zu seinem Tod. Vorbild kann diese Familie aber auch noch durch eine ganz andere Haltung sein. In den biblischen Erzählungen werden uns die Eltern Jesu als Personen vorgestellt, die ganz auf Gott ausgerichtet sind und auf seinen Willen hören. Wenn Jesus jene als seine neuen Familienangehörigen betrachtet, die den Willen Gottes erfüllen, dann gehören Maria und Josef ganz eng auch zu dieser „neuen Familie“ Jesu dazu.

Das „Ja“ Mariens Gott gegenüber ist zum Inbegriff gläubigen Gehorsams geworden. Ähnlich die Einwilligung Josefs in den Plan Gottes. Nicht zufällig treffen wir nach der Himmelfahrt Jesu Maria mitten im Kreis der Apostel, die mit ihnen betend auf die Sendung des Heiligen Geistes wartet. Solche menschlichen und religiösen Haltungen heiligen auch heute die Familien. Die äußere Form der Familien hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gewandelt. Jede Epoche hat ihre eigenen Ideale gepflegt. Die Lösung kann nicht darin liegen, verschiedene Familienformen gegen einander auszuspielen. Wir kennen Klein- oder Großfamilien, Patchworkfamilien, Alleinerziehende Eltern, Lebenspartnerschaften … Und alle sind zur Heiligkeit berufen, das heißt zu einem Leben in tiefer Verbundenheit mit Gott und untereinander.

Mit Hilfe der menschlichen und religiösen Haltungen, die wir an Jesus, Maria und Josef entdecken, können wir alle auf diese Weise unser Leben sinnvoll gestalten; so kann auch uns heute und in Zukunft die Heilige Familie ein Vorbild sein.

PROPST HANS-BERND SERRIES